Der Unternehmer Josef Flatz hat 1944 ein Stollen zur Gipsgewinnung angeschlagen. „Der Ansatzpunkt des neuen Stollens lag etwa 25 m tiefer als der ursprüngliche Tagbau. Russische Kriegsgefangene begannen mit dem Vortrieb des Stollens, der mit drei bis vier Meter Breite für einen doppelgleisigen Förderbetrieb ausgelegt war.
Ungünstige Gebirgsverhältnisse führten immer wieder zu Verbrüchen, sodass die Arbeiten ganz zum Erliegen kamen. Im Herbst 1946 wurde ein neuerlicher Anschlagversuch unternommen. Der nunmehr für eingleisige Förderung vorgesehene Stollen erreichte nach 185 m den Gipsstock.
Die Fördermenge lag während der ersten zehn Betriebsjahre bei durchschnittlich 4.000 Jahrestonnen. Hauptabnehmer waren die Gmundner Zementwerke Hatschek, die Gips als Zuschlagstoff für die Zementproduktion benötigten. Der Belegschaftsstand lag im Schnitt bei vier Arbeitern und einem Angestellten. Im Sommer 1946 wurden zwei Untersuchungsbohrungen auf den Hochfeldern (Obertaggegend der Bergbaue) niedergebracht. Das Ergebnis entsprach nicht den Erwartungen. Seit 1955 erfolgte die Gewinnung in zwei Abbautrassen des Ersten Tiefbaues, der 8 m unter der Fördersohle angelegt wurde. Ende 1961 war dieser Tiefbau zur Gänze abgebaut und die Gewinnung wurde in der Folge aus Restpfeilern gewonnen. Im Winter 1963 wurde ein Gesenk zum Zweiten Tiefbau in Angriff genommen. Untersuchungen ergaben eine stärker werdende Vertaubung der Lagerstätte gegen die Teufe zu.
Aus diesem Grunde wurde die Oberecker-Gipsgrube am 30. Juni 1966 an das Österreichische Bundesheer verkauft und im Herbst 1966 wurde bei der Sulzbachstrub im Auftrag des Bundesheeres ein Unterfahrungsstollen angeschlagen.
Im Juni 2016 wurde in einem Festakt in der Stollenanlage eine neue Erdbebenmessanlage der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) eröffnet. Diese dient auch zur Überwachung von Atomtests. Durch den Standort, tief im Stollen Pernecks, werden Umwelteinflüsse wie der Straßenverkehr weitgehend eliminiert und die Messungen liefern genauer auswertbare Ergebnisse.
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